SVG Pausen mit System III (K2)
EU-Sozialvorschriften und Digitaler Fahrtenschreiber
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 620.370 Lkw kontrolliert. Die mit Abstand meisten Verstöße verzeichnete das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) bei den Lenk- und Ruhezeiten mit 98.511. Obwohl die Zahl dieser Verstöße seit Jahren stetig absteigt, ist sie immer noch auf einem beunruhigend hohen Niveau, auch ohne Kenntnis der Dunkelziffer.
Dass die Verkehrssicherheit auf deutschen Straßen leidet und das Image der Branche beschädigt wird, wenn Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten und Kontrollgeräte manipuliert werden, liegt auf der Hand. Gründe genug für die Straßenverkehrsgenossenschaften, spezielle Seminare zu dieser Thematik für professionelle Kraftfahrer:innen anzubieten.
„Wozu gibt es Ihrer Meinung nach Sozialvorschriften?“ Aus eher unpräzisen Vorstellungen wird im Verlaufe des Gespräches bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern neues Wissen, das wiederum zu anderen Einstellungen gegenüber den Vorschriften führen kann: Schutz des Fahrpersonals, Verkehrssicherheit und fairer Wettbewerb sind in der Bilanz des Gespräches wichtige Stichworte.
Das Seminar auf einen Blick
- Kenntnisbereich 2
- Richtige Bedienung des digitalen Tachographen
- Optimierung der Lenkzeiten
- Vermeidung von Bußgeldern und Punkten
- Anschaulich und praxisnah
Lenk- und Ruhezeiten
Zentrale Begriffe wie Tageslenkzeit, Tagesruhezeit, Gesamtlenkzeit und wöchentliche Ruhezeit werden definiert und Fragen der Anwendung geklärt. Erworbenes Wissen wird stabilisiert, indem es in der konkreten Anwendung überprüft wird. Anhand von Arbeitsblättern lösen die Teilnehmer:innen deshalb immer wieder Übungsaufgaben.
- Wie war das noch mal mit den reduzierten Ruhezeiten?
- Wie muss beim Splitten von Ruhezeiten verfahren werden?
So werden die Klippen der Bestimmungen schnell deutlich. Bei Bedarf wird auch auf Sonderregelungen für Busfahrer:innen wie die 12-Tage-Regelung für den Reisebusverkehr und die speziellen Ruhezeiten im Linienverkehr angesprochen.
In einem kurzen Themenblock geht es dann um das Arbeitszeitgesetz. Die Teilnehmer lernen die für Fahrer wichtigen Bestimmungen kennen:
- Was genau ist Arbeitszeit?
- Was gilt als Bereitschaftszeit?
Tourenplanung
Die praktische Anwendung der Vorschriften steht im Vordergrund, wenn die Teilnehmer:innen in Gruppen Aufgaben zur Tourenplanung lösen: Die Fahrtziele und Entfernungen, die Fahr- und Ladezeiten einer mehrtägigen Tour sind vorgegeben. Auf dieser Basis tauschen sich die Fahrer:innen aus und erstellen gemeinsam einen Tourenplan, der die Terminvorgaben der Disposition ebenso wie die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhält. Die Teilnehmer:innen sind in der Regel begeistert, dass sie so intensiv in das Seminargeschehen einbezogen werden. Das Seminarprogramm setzt auf das Prinzip der Teilnehmerorientierung. Die Fahrerinnen und Fahrer verfügen über Wissen, das sie oft in jahrelanger Praxis erworben haben. Darauf wird aufgebaut. Erwachsene möchten in Weiterbildungen nicht belehrt werden. Sie wollen vielmehr mit ihrem Erfahrungsschatz eingebunden sein und an Lösungen mitarbeiten.
Digitaler Fahrtenschreiber
Digitale Fahrtenschreiber: Mit Hilfe einer speziellen Simulations-Software werden die Bedienungselemente und Funktionsweisen der jeweiligen Fahrtenschreiber auf einfache Weise dargestellt.
Auch Fahrerkarten werden gemeinsam ausgelesen. Mittels einer handelsüblichen Auslese-Software wird demonstriert, wie die Karten zum Beispiel bei einer Kontrolle ausgewertet werden. Der Moderator oder die Moderatorin geht detailliert auf angezeigte Verstöße ein. Es wird erläutert, wie sie zustande kommen und wie die Behörden bei Verstößen verfahren. Die Fahrer:innen erfahren auch, was sie tun müssen, wenn sie seitens der Behörden zu einer Stellungnahme aufgefordert werden. Den Abschluss des Seminars bilden Informationen zu den Fahrerrechten und Fahrerpflichten sowie zu Sanktionen bei Verstößen.